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Mangold pflanzen, pflegen und ernten- Unsere Tipps

roter Stielmangold
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“Der Spargel des armen Mannes” ist eine alte, volkstümliche Bezeichnung für den Mangold. Doch dieser abwertende Begriff wird der Pflanze absolut nicht gerecht – die essbaren Blätter und Stiele sind nicht nur geschmacklich als Beilage, in Salaten oder in der Gemüsepfanne eine super Komponente, die Pflanze ist durch ihre bunten Stiele im Beet auch ein echter optischer Hingucker.

Wenn Du vorhast, Mangold bei Dir zuhause im Beet oder in Töpfen zu pflanzen, Du Dich aber noch nicht perfekt auskennst, dann bist Du bei uns genau richtig! In unserem Ratgeber findest Du einen schnellen Überblick über den Anbau von Mangold von der Aussaat bis hin zur Ernte und am Ende warten einige Kochideen auf Dich.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mangold gehört zur Art der Rüben, die botanische Bezeichnung lautet Beta vulgaris. Die Pflanze kennzeichnet sich durch lange Stiele, die in verschiedenen Farben auftreten können und am Stiel entlang wandernde, längliche Blätter.
  • Von Mangold gibt es zwei Kulturformen: den Stiel- und den Blattmangold. Beim Stielmangold können Blätter und Stiele verzehrt werden, während beim Blattmangold nur die Blätter gegessen werden können.
  • Von April bis Juni kann Mangold in Töpfen vorgezogen und später pikiert und ein größeres Beet gepflanzt werden. Alternativ kann die Pflanze auch direkt im Freibeet ausgesät werden.
  • Mangold ist generell eine pflegeleichte Pflanze, die eher selten von Schädlingen befallen wird. Die Pflanze benötigt eine mittlere Düngung sowie eine gleichmäßige und häufige Bewässerung und fühlt sich an halbschattigen bis sonnigen Standorten wohl.
  • Mangold hat ein nussig-bitteres Aroma und enthält viele verschiedene wichtige Vitamine und Spurenelemente. Seine Blätter sowie Stiele können als Komponente in vielen verschiedenen Gerichten verarbeitet werden.

Kurzporträt Mangold

In dieser Grafik haben wir Dir die wichtigsten Infos über Mangold zusammengestellt:

Pflanzensteckbrief Mangold

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Aussäen, Vorziehen und Einpflanzen ins Freibeet bei Mangold

Mangold kann direkt ausgesät oder in kleinen Töpfen oder Multitopfplatten vorgezogen werden, bis die Samen keinem, und später in das Freibeet eingepflanzt werden.

Im Folgenden gehen wir in Detail auf den Prozess des Anbaus von Anzucht bis zum Einpflanzen ins Freibeet ein.

Mangold-Pflänzchen mit Erde

Schritt 1: Vorziehen

Es sollte spezielle Anzuchterde mit Langzeitdünger angereichert werden.

Die Samen werden zwei bis drei cm tief in die Erde gesetzt und an einen sonnigen Platz am Fensterbrett gestellt. Das Saatgut sollte gut angegossen werden.

Die ideale Keimtemperatur beträgt 18 bis 20 Grad. Wenn die Pflanzen um die 8 cm lang sind, können sie in das Freibeet gepflanzt werden.

Schritt 2: Pikieren von Mangold

Wenn sich mehrere Triebe an der gleichen Stelle bilden, müssen die Pflanzen pikiert werden.

Dafür sollten die miteinander verwachsenen Triebe mithilfe eines Pikierstäbchens herausgehoben und voneinander getrennt werden.

Die kräftigste Pflanze sollte wieder an die alte Stelle gesetzt werden, die anderen bekommen einen neuen Platz im Freibeet oder in einem hohen und breiten Topf.

Schritt 3: Mangold ins Freibeet pflanzen

Ab Mitte April können die kleinen Pflanzen in das Freibeet gesetzt werden.

Die einzelnen Pflanzen sollten dabei in Reihen gepflanzt werden und einen Abstand von 30 cm beibehalten. Die Reihen sollten wie beim direkten Aussäen einen Abstand von 30 cm bei Blattmangold und 40 cm bei Stielmangold aufweisen.

Aussäen von Mangold ins Freibeet

Neben der Vorzucht und späterem Einpflanzen ins auch das direkte Aussäen der Mangoldsamen im Freibeet möglich. Hier erklären wir dir, wie dabei vorgegangen werden muss.

mangold-beet-direkt-aussaat

Vorbereitung des Beetes

Vor dem Aussäen muss das Beet vorbereitet werden: Wähle einen sonnigen Platz aus. Im Herbst kannst Du bereits das Beet mit Kompost untergraben, um ihn nährstoffreich zu halten. Hornspäne und Langzeitdünger können auch hinzugegeben werden. Direkt vor der Aussaat muss das Beet gelockert werden, Steine und Unkraut müssen entfernt werden.

Aussaat der Mangold-Samen

Die Aussaat bei Mangold ist ab Mitte April möglich. Bei kalten Nächten oder bei einer Aussaat Ende März bis Mittle April sollte die Pflanze durch einen Vliesstoff geschützt werden.

Die Saat wird dabei 3 cm tief in die Erde gelegt. Das Loch kannst Du mit dem Finger oder einem Pflanzeneisen bilden und danach zwei bis drei Samen in jedes Loch legen.

Mangold wird in mehreren Reihen ausgesät. In einer Reihe sollten die Löcher einen Abstand von 10 cm aufweisen. Die einzelnen Reihen des Blattmangold werden dabei in einem Abstand von 30 cm, die des Stielmangolds in einem Abstand von 40 cm gelegt.

Der Abstand sorgt dafür, dass die Stiele kräftig anstatt brüchig werden. Außerdem führt es zu besserer Luftzirkulation, was möglichen Pilzbefall reduziert. Nachdem die Löcher wieder mit Erde überdeckt wurden, müssen das Beet gut angegossen werden.

Nach einer Keimzeit von ein bis zwei Wochen dürften die ersten Ergebnisse zu sehen sein. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 18 Grad Celsius, jedoch kann der Keimprozess auch schon ab 14 Grad beginnen.

Tipp: Mangoldsamen benötigen viel Wasser, um die harte Schale des Samens aufzubrechen. Am besten legt man daher die Samen einen Tag vor dem Aussäen in Wasser.

Pikieren und Umpflanzen bei Säen im Freibeet

Wenn an einer Stelle mehrere Pflanzen wachsen, musst Du diese pikieren.

Lasse die Pflanze, die am besten wächst, an der alten Stelle stehen und pflanze die anderen um – entweder in das Freibeet, wenn dort noch Platz ist, oder in einen Pflanzenkübel, der breit und hoch ist und unbedingt an einer sonnigen Stelle Platz finden sollte.

Die Pflanzenlöcher im Beet sollten nun einen Abstand von 30 cm zueinander aufweisen, der Reihenabstand bleibt der gleiche wie bei der Aussaat.

Mehrfachaussaat und Überwinterung

Für den maximalen Ertrag kann die Pflanze in mehreren Etappen angesät werden, mit Beginn im Frühjahr, mit spätester Aussaat im September, damit die letzte Ernte im Oktober erfolgen kann.

Mangold ist eine zweijährige Pflanze, die überwintern kann. Somit muss die Pflanze im Folgejahr nicht gesät werden.

Hinweis: Voraussetzung für die Überwinterung ist, dass die Mutterpflanze aus samenfestem Saatgut gezogen sein muss.

Der komplette Prozess von Anzucht im Topf bis zur Pflanzung ins Beet wird in diesem Video illustriert:

Mangold: Pflege

Als Mittelzehrer reicht für den Mangold eine mäßige Düngung vollkommen aus. Diese kann durch Kompost in Kombination mit Langzeitdünger und Hornspänen erfolgen.

Die Pflanze benötigt einen lockeren Boden, da die Wurzeln auch Rüben ausbilden, die etwas mehr Platz benötigen und ein wichtiges Speicherinstrument von Nährstoffen für die Pflanze ist. Der Boden sollte tiefgründig und humuslasig sein.

Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und benötigt viel Wasser, das gleichmäßig gegossen wird. Vor allem in trockenen Zeiten ist die Bewässerung wichtig, da sonst die Blattstiele weniger zart werden. Auch nach der Ernte sollte Mangold noch intensiver bewässert werden, um Neuaustrieb zu fördern.

Mangold kann leichte bis mittlere Fröste überstehen und daher in wintermilden Regionen sogar im Gewächshaus weitergezüchtet werden. Gelbe Sorten sind dabei an kälteempfindlichsten, während weiße Sorten die meiste Kälte vertragen.

Düngen von Mangold

Mangold ist ein Mittelzehrer. Das bedeutet, dass eine mäßige Düngung für ein gutes Wachstum ausreicht. Man sollte beachten, dass sich nicht zu viel Nitrat in der Pflanze anlagert, da dieser nicht förderlich für die Ernährung des Menschen ist und daher auf übermäßige Stickstoffzufuhr verzichten.

Die Pflanze sollte mit Kompost in Kombination mit Langzeitdünger und Hornspänen gedüngt werden.

Ernte und Lagerung von Mangold

Mangold kann zwei bis drei Monate nach der Aussaat geerntet werden.

Dabei kannst Du entweder bei Stielmangold die komplette Pflanze ernten oder bei Stiel- und Schnittmangold auch nur die äußeren Blätter, damit diese wieder nachwachsen können.

Nach der Ernte kann Mangold für einige Tage bei kühlen Temperaturen um die 0 Grad Celsius bei hoher Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Wenn Du die Pflanze aber für einen längeren Zeitraum haltbar lagern möchtest, musst Du diese einfrieren.

Mangold: Fruchtfolge und Mischkultur

In dieser Tabelle stellen wir Dir gute und schlechte Vorkulturen von Mangold vor:

gute Vorkulturen für Mangoldschlechte Vorkulturen für Mangold
  • Kohlarten
  • Gurke
  • Sellerie
  • Lauch
    • Mangold
    • Spinat
    • Rote Bete
    • Zuckerrübe
Tipp: Die schlechten Vorkulturen für Mangold sollten drei bis vier Jahre vor der Kultivierung von Mangold nicht angepflanzt werden!

Aus dieser Übersicht kannst Du gut und schlecht geeignete Mischkulturpartner für Mangold entnehmen:

gute Mischkulturpartner für Mangoldschlechte Mischkulturpartner für Mangold
  • Erbsen
  • Puffbohnen
  • Buschbohnen
  • Radieschen
  • Kohl
  • Tomate
  • Gurke
  • Spinat
  • Rote Bete
  • Rucola

Krankheiten und Schädlingsbefall

Im Allgemeinen ist Mangold eine robuste Pflanze. Krankheiten oder Schädlingsbefall können dennoch auftreten, am häufigsten durch Mehltau und Blattläuse.

Mehltaubefall entsteht oft durch zu geringe Luftzirkulation zwischen den Pflanzen als Folge einer zu dichten Bepflanzung. Eine verstärkte Wasserversorgung und Bekämpfung des Pilzes mit Fungiziden sollte helfen.

Bei einem Blattlausbefall sollten die äußeren Blätter abgeerntet und der Boden mehrfach gründlich gehackt werden, um das Wurzelwachstum anzuregen. Bei Bedarf sollte der Boden nochmal gegossen und nach Trocknung durchgehackt werden.

Rezepte und Kochideen für Mangold

Mangold kann vielseitig zubereitet werden. Man kann seine Blätter wie Spinat verarbeiten und diese zusammen mit den Stielen blanchieren, braten, dünsten, kochen oder im Ofen backen. Zudem macht sich Mangold auch ziemlich gut roh in Salaten.

Mangold und anderes Gemüse in Küche

Zunächst sollte der Mangold richtig vorbereitet werden: Dazu werden welkige Stellen weggeschnitten und der Mangold wird gründlich gewaschen. Schneide den Mangold längst in Streifen und achte dabei darauf, dass die Stiele von den Blättern getrennt werden, da die Stiele länger erwärmt werden müssen als die Blätter. Die Stiele sollten zusätzlich geschält werden.

Mangold hat einen kräftigen, nussigen und erdigen Geschmack und kann eine bittere Note aufweisen. Daher passen intensive Geschmacksnoten wie etwa von Walnüssen, Tomaten oder verschiedene Käsesorten sehr gut zum Mangold.

Für Salate eignen sich junge und somit noch kleine Mangold-Pflanzen, da diese noch besonders zart, aber dennoch knackig sind. Für gesunde Menschen besteht kein Problem darin, das Gemüse ab und zu roh im Salat zu essen. Jedoch sollte man es mit dem Konsum auch nicht übertreiben: Mangold enthält Oxalsäure, die auf Dauer schädlich auf den Körper wirken kann. Insbesondere für Menschen mit Nierenproblemen oder Eisenmangel ist daher Vorsicht geboten. In diesem Fall sollte man Mangold nur nach Erhitzen genießen, da dies den Oxalsäuregehalt erheblich reduziert.

In dieser Tabelle haben wir Dir verschieden Zubereitungsmethoden von Mangold mit entsprechen Tipps aufgelistet:

GarmethodeTipps
Braten
  • die Stiele kommen zuerst in die Pfanne, nach etwa zwei bis drei Minuten braten können die Blätter hinzugegeben werden
  • wenn der Mangold etwa fünf bis zehn Minuten lang mit Öl gebraten wurde, kann er angerichtet werden
Dünsten
  • Stiele in Streifen schneiden und 4 Minuten lang anschwitzen lassen, bevor die Blätter hinzukommen
  • Blätter hinzugeben und bei mittlerer Temperatur unter  Zugabe von 4 EL Wasser zusammenfallen lassen
  • bei geschlossenem Deckel etwa 20 Minuten lang köcheln lassen
  • Pfanne noch am Herd stehen lassen, bis die Flüssigkeit sich verringert hat, nachdem Du den Deckel abgenommen hast
Kochen
  • beim Kochen sollten die Stiele zwei Minuten lang gekocht werden, bevor die Blätter hinzukommen
  • danach kann der Mangold noch 3 bis 5 Minuten weiterkochen
Im Ofen backen
  • Stiele können kleingeschnitten oder geschält und im Ganzen zubereitet werden
  • Mangold marinieren und in auf 200° C vorgeheizten Backofen etwa 20 bis 30 Minuten lang backen
Beachte: Mangold enthält eine Vielzahl an Vitaminen, die durch bestimmte Garmethoden in größeren Mengen verloren gehen als bei anderen. Durch starkes Erhitzen und Zugabe von Flüssigkeit gehen diese am schnellsten verloren. Daher sind Methoden wie Dünsten oder Dämpfen schonender als Kochen oder Backen bei hohen Temperaturen. Durch das Blanchieren können die Nährstoffe Mangoldblätter länger haltbar gemacht werden. Dabei “überbrüht” man das Gemüse in kochendem Wasser und schreckt es anschließend in Eiswasser ab.

Hier haben wir noch paar Rezeptideen mit Mangold für Dich:

  • Lasagne mit Spinat und Mangold
  • Nudel-Gemüse-Pfanne mit Mangold
  • Veggie-Rouladen mit Mangold
  • gegrillter Lachs mit Mangold als Beilage
  • Mangold-Salat mit Hähnchenstreifen

Im Allgemeinen kannst Du bei Auswahl Deiner Gerichte sehr kreativ sein, da Mangold nahezu überall dazu passt!

Weiterführende Quellen

Wenn Du Inspiration für leckere Mangold-Rezepte suchst, klicke hier

 

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