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Bärlauch pflanzen, pflegen und ernten – Unsere Tipps

Bärlauch im Wald
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Bärlauch erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Haben Sie sich auch schon gefragt, ob Sie die geschmacksintensive Pflanze bei sich im Garten oder auf dem Balkon pflanzen können? Bei uns finden Sie Tipps, wie Sie Bärlauch säen und pflegen können und worauf Sie beim Ernten achten müssen. Außerdem erfahren Sie, woher der Bärlauch seinen Namen hat und welche vielfältigen Gerichte Sie mit Bärlauch zubereiten können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bärlauch ist eine pflegeleichte Pflanze
  • Alle Teile des Bärlauchs sind essbar
  • Er kann auch gegessen werden, wenn er blüht
  • Bärlauch hat von März bis Mai Saison
  • Maiglöckchen und Herbstzeitlose ähneln optisch dem Bärlauch, sind aber giftig

Kurzporträt von Bärlauch

Der Bärlauch hat breite, ovale Blätter, die sich auf einem Stängel befinden. Die Blattunterseite ist matt, die Oberseite hat ein dunkleres grün und ist glänzend. Es handelt sich um parallelnervige Blätter, was bedeutet, dass die Blattadern in Längsrichtung verlaufen.

Der Bärlauch hat eine Wuchshöhe von 20 bis 30 cm. Der Stiel ist 5 bis 20 mm lang und verbreitet sich in 2 bis 5 cm Blattspreite. Aus der etwa 4 cm langen Zwiebel wachsen in der Regel 2 bis 4 Blätter. Es ist ein Wildgemüse und mit dem Schnittlauch, der Zwiebel und dem Knoblauch verwandt. Er ist unter vielen Namen bekannt.

  • Allium Ursinum
  • Bärenlauch
  • Knoblauchspinat
  • Wilder Knoblauch
  • Waldknoblauch
  • Hexenzwiebel
  • Ramsen

Herkunft

Bärlauch ist in Europa und Asien weit verbreitet. Meist ist er in Wäldern vorzufinden. Bereits zu heidnischen Zeiten war die Pflanze sehr beliebt. Den Namen hat der Bärlauch vom Bär, der als besonders starkes Tier galt. Der Frühjahrsbote hat nach der Winterruhe direkt Bärlauch gegessen und dadurch seinen Vitamin- und Nährstoffschub bekommen. Über die Jahre geriet der Bärlauch in „Vergessenheit“ und wurde wegen des unangenehmen Aromas gemieden. Ab dem Ende des 20. Jahrhunderts wurde er jedoch wieder beliebter und ist heutzutage oft vorzufinden.

Möchten Sie Bärlauch in Wäldern pflücken, so müssen Sie ein paar Regeln einhalten. Manchmal steht Bärlauch unter Naturschutz, dann dürfen Sie ihn nicht sammeln. Weiters gilt, dass nur so viel gepflückt werden darf, wie wirklich benötigt wird. Damit der Bärlauch weiter bestehen kann, ist es wichtig, nur ein Blatt pro Pflanze zu ernten. Bärlauch eignet sich aber hervorragend dafür, im eigenen Garten gepflanzt und geerntet zu werden.

Wichtig: Der Bärlauch sieht der Herbstzeitlose und dem Maiglöckchen sehr ähnlich. Während Bärlauch zum Verzehr geeignet ist, so sind die anderen beiden Pflanzen bereits in geringen Mengen giftig. Sie dürfen nur Bärlauch essen, wenn Sie sich sicher sind, dass es sich tatsächlich um die Bärlauchblätter handelt.

Aussäen und Pflanzen von Bärlauch ins Freibeet

Der ideale Zeitpunkt, um Bärlauch auszusäen, ist der Spätherbst. Die Samen benötigen den Kältereiz, um aufzugehen. Sie sollten alle 10 cm einen Samen in den Boden geben und mit 1 cm Erde bedecken. Anschließend gilt es, ihn gut anzufeuchten. Bis die Samen keimen und der Bärlauch anfängt zu wachsen, können bis zu 12 Wochen vergehen. Im ersten Jahr sollte er nicht gepflückt werden, in den folgenden 2 Jahren nur wenig.

Achtung: Gibt es im eigenen Garten Maiglöckchen oder Herbstzeitlose, sollte der Bärlauch in einigem Abstand und mit Wurzelsperre gesetzt werden, um eine Verwechslung der giftigen Pflanzen zu vermeiden.
Damit der Bärlauch gut wachsen kann, braucht er einen alkalischen Boden. Sollte die Erde zu säuerlich sein, so müssen Sie diesen in regelmäßigen Abstände kalken. Dadurch wird der pH-Wert geändert und die säuerliche Erde ändert sich zu einer alkalischen.

Sollte das Aussäen im Herbst nicht geklappt haben oder nicht erwünscht sein, so besteht die Möglichkeit, im Frühjahr Bärlauch Pflanzen zu kaufen. Dies ist zum Beispiel im Fachhandel möglich. Von März bis Mai können Sie die Pflanzen im Abstand von 10 bis 20 cm in die Erde setzen. Dabei sind 25 Bärlauch Pflanzen pro Quadratmeter optimal.

Sie können aber auch Bärlauch im Topf säen. Das ist eine gute Möglichkeit, wenn Sie nicht wollen, dass sich der Bärlauch im Garten verbreitet oder wenn Sie ihn auf dem Balkon oder der Terrasse haben möchten. Der Bärlauch kann sowohl in einen neuen Topf mit frischer Erde gesät werden. Oder aber Sie nehmen einen, in denen sich schon länger Pflanzen befinden und die beiden Pflanzen teilen sich einen Topf.

Bärlauch: Pflege

Der pflegeleichte Bärlauch benötigt einen helllichten und schattigen Platz. Idealerweise wird er unter Laubbäume oder eine Hecke gesetzt. Der Boden sollte locker und feucht sein. Wichtig ist auch, auf eine humusreiche und kalkhaltige Erde zu achten.

Im ersten Jahr sollten Sie die Blätter abknipsen, damit die Verzweigung gefördert wird. Das Entfernen von Unkraut ist wichtig, damit der Bärlauch gut wächst. Sobald der Boden vollständig bedeckt ist, ist dies nicht mehr nötig. Ab dem Moment braucht der Bärlauch auch keine weitere Pflege, da er alleine wachsen und gedeihen wird.

Fühlt sich die Pflanze wohl, vermehrt sie sich schnell von alleine. Damit er sich im Garten nicht zu sehr ausbreitet, empfiehlt es sich, eine Wurzelsperre einzubauen. Bei einem abgetrennten Beet wird ebenfalls vermieden, dass der Bärlauch zu stark wächst.

Pikieren

Beim Pikieren wird eine Pflanze vereinzelt und neu verpflanzt. Sollte Bärlauch zum ersten Mal in Ihren Garten gepflanzt, so ist es gut, wenn einige Bärlauch-Pflanzen entfernt und ausgelichtet werden. Die entfernten Blätter und Zwiebelwurzeln können bei Bedarf an einem anderen Platz eingesetzt werden.

Für den Bärlauch ist es wichtig, dass er einen feuchten Grund hat. So kann er gut gedeihen. Bei Trockenheit leidet die Pflanze und wächst nicht. Sobald der Boden dicht bedeckt ist, besteht genügend Feuchtigkeit und der Bärlauch ist in der Lage, sich selbst zu versorgen.

Düngen von Bärlauch

Bärlauch ist recht anspruchslos, was das Düngen angeht. Im Herbst tut es den Pflanzen gut, wenn Sie eine dünne Schicht aus Laub auf die Blätter legen. Dies ist ausreichend, um den Nährstoffbedarf von Bärlauch zu decken. Der hohe Humusgehalt ist gut für das Gedeihen. Zugleich ist er ein guter Schutz für den Winter und ein natürlicher Dünger, der nichts kostet.

Ernte von Bärlauch

Von März bis in den Mai hinein können Sie den Bärlauch ernten. Ende Mai treibt aus der Zwiebel eine weiße Blüte aus. Im Juni zieht sich der Bärlauch in den Boden zurück und fängt erst im Frühjahr wieder an zu blühen.

Sobald die Blätter des Bärlauchs aus der Erde sprießen, können Sie ihn ernten. Sie haben mehr davon, wenn Sie die Blätter größer wachsen lassen. Mit dem Fingernagel, einem Messer oder einer Schere können Sie das Blatt abzupfen. Dabei sollten Sie auf jeden Fall ein paar Blätter übrig lassen, damit die Energiereserven erhalten bleiben und der Bärlauch im nächsten Jahr wieder austreiben kann.

Egal, ob Sie Bärlauch wild oder im eigenen Garten ernten – befinden sich Maiglöckchen oder Herbstzeitlose in der Nähe, besteht Verwechslungsgefahr. Im untenstehenden Video können Sie sehen, worauf Sie beim Bärlauch sammeln, achten müssen.

Bärlauch: Fruchtfolge und Mischkultur

Sobald sich der Bärlauch in die Erde zurückgezogen hat, können Sie andere Pflanzen in die Erde setzen. Dabei eignen sich Pflanzen, die in schattigen Plätzen wachsen können. Buschwindröschen oder Schlüsselblumen sind zum Beispiel gut geeignet.

Bärlauch: Welche Teile sind essbar?

Fragen Sie sich auch manchmal, welche Teile vom Bärlauch eigentlich essbar sind? Oft denkt man nämlich, dass nur die Blätter des Bärlauch für den Verzehr geeignet sind. Doch tatsächlich können alle Teile des Bärlauchs verzehrt werden.

Bärlauchblatt

Das, was am öftesten gegessen wird, ist das Bärlauchblatt. Du kannst es pflücken, sobald es aus der Erde kommt. Ideal ist es, das Blatt wachsen zu lassen und zu ernten, wenn es groß ist.

Es besteht beim Bärlauch einerseits der Mythos, dass die Blätter nicht mehr essbar sind, sobald der Bärlauch anfängt zu blühen. Dies ist jedoch nicht zutreffend. Dies ist jedoch nicht zutreffend. Es ist möglich, den Bärlauch zu essen, sobald die ersten Blüten ausgetrieben sind. Allerdings ändert sich die Konsistenz der Blätter und der Geschmack ist nicht mehr so intensiv.

Bärlauch wächst in einem Wald
Die Blätter des Bärlauchs auch essbar, wenn der Bärlauch anfängt zu blühen.

Bärlauchsamen

Die Samen vom Bärlauch können Sie trocknen und mahlen. Dabei ähneln sie grünem Pfeffer.

Bärlauchblüte

Die Blüte ist in zwei verschiedenen Entwicklungsphasen genießbar. Wenn die Blüten geschlossen sind, eignen sie sich gut zum Einlegen. Sind die Blüten bereits aufgeblüht, sind sie gut als Gewürz nutzbar. Der Geschmack ist dabei sehr intensiv, weshalb Sie nur eine geringe Menge nehmen sollten.

Rezepte

Bärlauch ist sehr vielfältig genießbar. Nach dem Waschen der Blätter können Sie diese auf einem Brot essen, oder eine Suppe damit kochen. Auch Quark gemischt mit Bärlauch schmeckt vorzüglich und eine Vielzahl an Rezepten für Saucen, Muffins oder Bärlauchbutter lassen sich im Internet finden. In der untenstehenden Infografik sehen Sie ein Rezept für Bärlauchpesto.

Eine Infografik, wie Bärlauchpesto hergestsellt wird
Die Infografik zeigt ein Rezept, wie Bärlauchpesto zubereitet wird.

Doch nicht nur die Blätter des Bärlauchs lassen sich gut verarbeiten. Auch die Samen sind in der Küche flexibel einsetzbar und ähneln in gemahlenem Zustand grünem Pfeffer. Die aufgeblühte Blüte ist ebenfalls als Gewürz nutzbar und weist einen sehr intensiven Geschmack auf.

In verschlossener Form ist es möglich, die Knospe der Blüte einzulegen. Ähnlich wie bei Kapern benötigen Sie dafür Kräuteressig und ein wenig Salz. Die Knospen, das Salz und der Kräuteressig werden aufgekocht, anschließend kommt der Essig nach dem Abseihen dazu. Dies wird noch einmal aufgekocht und der Vorgang nach 3 Tagen wiederholt. Bevor Sie die Knospen essen können, sollten Sie sie ca. 2 Wochen lang im Dunkeln lagern.

Heilende Wirkung des Bärlauchs

Abgesehen davon, dass Bärlauch gut schmeckt, hat die Pflanze einige gesundheitliche Vorteile aufzuweisen. Bei folgenden Krankheiten kann Bärlauch heilsam wirken:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Bluthochdruck
  • Bakterielle Erkrankung
  • Schlechte Heilung der Haut
  • Mangelnde Durchblutung

Dies liegt daran, dass Bärlauch einen hohen Gehalt an Vitamin C aufweist, welches essenziell für das Immunsystem ist. Weiters enthält Bärlauch Kalium, Magnesium und Eisen. Er hat eine leistungsfördernde, entgiftende und entschlackende Wirkung und tötet außerdem Keime. Bärlauch regt den Appetit an und wirkt sich positiv auf die Verdauung aus. Auch die Gefäße erweitern sich und krankhafte Ablagerungen in Blutgefäßen bauen sich ab. Dadurch senkt sich der Cholesterinspiegel und die Blutgefäße werden elastischer.

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