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Rotkohl pflanzen, pflegen und ernten – Unsere Tipps

Rotkohl aufgeschnitten
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Rotkohl kennt eigentlich fast jeder. Für viele ist es das traditionelle Weihnachtsessen. Zusammen mit Kartoffelklößen und Fleisch feiern viele von uns im gemütlichen Kreise das Weihnachtsfest. Jedoch kann der Rotkohl noch weitaus mehr und kann natürlich auch prima im Sommer gegessen werden.

Wenn Du Rotkohl in Deinem Garten anbauen möchtest, dann musst Du einige Sachen beachten. Damit bei Dir alles klappt, haben wir in unserem Ratgeber alles Wichtige zusammengefasst. Neben der richtigen Düngung und Pflege, erfährst Du alles zum Thema Aussaat und Ernte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Rotkohl sollte nur alle vier Jahre an derselben Stelle gepflanzt werden
  • ein sonniger bis halbschattiger Standort wird bevorzugt
  • Rotkohl gehört zu den Kreuzblütlern
  • nach 15 bis 21 Wochen kann er geerntet werden
  • man kann die Jungpflanzen vorher selbst vorziehen oder direkt in das Beet säen

Kurzporträt des Rotkohls

Rotkohl, auch Brassica oleracea var. capitata f. rubra genannt, ist eine Art des Kopfkohls und ein Kreuzblütler. Er hat in verschiedenen Regionen unterschiedliche Namen. Bei den einen heißt er Blaukraut, bei anderen Blaukohl oder auch Rotkraut.

Erste Überlieferungen über das Gemüse gab es im 12. Jahrhundert.

Anhand des Rotkohls kann man den pH-Wert des Bodens ablesen. Denn wenn sich dieser verändert, wechselt der Kohl auch seine Farbe. Er wirkt rot, wenn der Boden sauer ist und blau, wenn dieser basisch ist.

Der Rotkohl gehört wie viele andere Kohlsorten zu den Starkzehrern. Das bedeutet, dieses Gemüse braucht viele Nährstoffe, weshalb auf eine regelmäßige Düngung geachtet werden sollte.

Die Pflanze fühlt sich an sonnigen Plätzen am wohlsten, kann aber auch im Halbschatten wachsen.

Die Sorten des Rotkohls werden in frühe, mittlere und späte Sorten eingeteilt. Je nachdem müssen die Aussaat- und Ernte-Zeiten angepasst werden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Rotkohl

Es ist möglich, Rotkohl vorzuziehen, bevor er in das Freibeet kommt. Je nachdem, wann Du ihn nach draußen bringen möchtest, solltest Du ungefähr fünf bis acht Wochen zuvor mit der Anzucht im Haus beginnen.

Dafür streust Du die Saat einfach in eine mit Anzuchterde ausgelegte Pflanzschale. Am besten keimen die Rotkohl-Samen bei 20 Grad Celsius. Sobald bei den Pflänzchen vier Blätter zu sehen sind, können sie in einzelne Töpfe pikiert werden. Wie dieser Vorgang funktioniert, erklären wir Dir im nächsten Kapitel.

Die pikierten Pflanzen sollten an einem Ort stehen, welcher sowohl hell ist, als auch eine Temperatur von 15 bis 18 Grad Celsius besitzt. Ab Ende März oder im April können die Jung-Pflanzen nach draußen in das Frühbeet gepflanzt werden.

Gut zu wissen: Jung-Pflanzen können selbst, wie oben beschrieben, vorgezogen werden. Wenn man keine Lust oder Zeit dafür hat, können sie jedoch auch im Gartenhandel oder Supermarkt gekauft werden. Das erspart Arbeit und die gekauften Pflanzen können dann direkt in das Frühbeet gepflanzt werden.

Pikieren des Rotkohls

Wenn Pflanzen zu dicht gewachsen sind, müssen diese noch einmal ausgepflanzt und an einem anderen Ort erneut eingepflanzt werden. Diesen Vorgang nennt man Pikieren. Dadurch können sich die Pflanzen jeweils gut ausbreiten und optimal entfalten.

Die Nährstoffe im Boden bei kleinen Töpfen reichen zumeist nicht aus, um alle Pflanzen damit zu versorgen. Gerade in bestimmten Phasen des Wachstums brauchen die Pflanzen viele der Nährstoffe. Ebenfalls leidet die Größe des Kohls unter dem Platzmangel, denn je dichter die Pflanzen stehen, desto kleiner wird der Kohl.

Pikieren ist nicht kompliziert und sollte deshalb auch unbedingt gemacht werden. Denn mit ein wenig Arbeit sorgt man dafür, dass sich die Pflanzen wohlfühlen.

Beim Pikieren gibt es mehrere Wege. Professionell nimmt man einen Pikierstab, der im Fachhandel erhältlich ist. Hat man den nicht, tut es auch ein einfacher Eisstiel aus Holz. Dann bereitet man die Stelle vor, wo die Pflanze danach stehen soll, indem man sie befeuchtet und eine kleine Mulde in die Erde formt.

Mit dem Stab versucht man vorsichtig, das kleine Pflänzchen aus dem Topf zu holen. Vorsicht aber mit der Wurzel, die sollte am besten heile und vollständig bleiben. Wenn sie zu lang sein sollte, kann die Wurzel auch vorsichtig gekürzt werden.

Zum Schluss nur noch die Pflanze in das vorbereitete Loch stellen, mit Erde auffüllen und gießen.

Auch Rotkohl muss pikiert werden, wenn dieser zu dicht aneinander steht. Die beschriebene Vorgehensweise wird Dir dabei helfen, dass alles klappt.

Rotkohl ins Freibeet pflanzen

Nachdem die Jung-Pflänzchen im Haus vorgezogen worden, können sie im April an die frische Luft und ab in das Freibeet. Dabei einfach die Pflanzen aus dem Topf nehmen und auf die entsprechende Position im Beet pflanzen.

Der Pflanzabstand von ungefähr 50 Zentimetern zu allen Seiten sollte dabei auf jeden Fall eingehalten werden. Bei einem Blick auf die Jung-Pflanzen kann einem dieser Abstand unrealistisch vorkommen, doch der Kohl breitet sich sehr stark aus. Wenn man diesen jedoch nicht berücksichtigt, dann kann sich der Kohl nicht optimal entfalten und der Ertrag fällt kleiner aus.

Die Pflanzen sollten möglichst tief in die Erde gepflanzt werden, jedoch müssen die Blätter noch an der Oberfläche sein. Am besten sucht man für den Kohl ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen.

Sollten die Jung-Pflanzen vor Mai in das Freibeet gepflanzt werden, kann es sein, dass es gerade nachts noch niedrigere Temperaturen gibt. Daher sollten sie ausreichend vor Kälte geschützt werden.

Gut zu wissen: Vorher gezogene Pflanzen haben den Vorteil, dass beim Einpflanzen in das Freibeet der Abstand zwischen den Pflanzen besser abgeschätzt werden kann. So kann ein erneutes aus- und wieder einpflanzen verhindert werden.

Aussäen des Rotkohls ins Freibeet

Rotkohl kann auch direkt in das Freibeet gepflanzt werden, ohne, dass die Jung-Pflanzen zuvor im Haus vorgezogen werden. Den richtigen Zeitpunkt zum Säen gibt es nicht, da er von der Sorte abhängt.

Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass ab April direkt in das Freibeet gepflanzt werden kann. Dabei ziehst Du einfach eine kleine Rille in die Erde und legst die Saat circa einen Zentimeter tief dort hinein. Bei einer Temperatur von 15 bis 20 Grad Celsius keimen die ersten Pflanzen nach ungefähr ein bis zwei Wochen.

Der Pflanzabstand sollte bei Rotkohl ungefähr zu allen Seiten 50 Zentimeter betragen. So können alle Pflanzen ungestört wachsen und sich optimal entfalten.

Rotkohl auf Feld
Eine Rotkohl-Pflanze wird im Laufe des Wachstums sehr viel größer. Daher ist es wichtig, den vorgegebenen Abstand einzuhalten.

Rotkohl: Pflege

Der Rotkohl muss ordentlich gepflegt werden, damit zum Schluss ein leckerer Kohl daraus entsteht. Ganz wichtig dabei ist das Gießen. Gerade im Hochsommer ist ein tägliches Gießen unabdingbar.

Um die Standfestigkeit zu erhöhen, kann auch angehäuft werden. Dafür einfach Erde neben und an die Pflanze schaufeln.

Düngen des Rotkohls

Da der Rotkohl zu den Starkzehrern zählt, ist es wichtig, dass der Boden alle wichtigen Nährstoffe enthält. Um eine Grundversorgung zu garantieren, sollte der Boden im Herbst mit Kompost und organischem Dünger behandelt werden. Dieser kann dann über den Winter in den Boden einziehen.

Auch während des Wachstums benötigt die Pflanze Nährstoffe. Daher sollte ab und zu der Boden aufgelockert und gemulcht werden.

Tipp: Damit es keinen Kampf um das Licht und die Nährstoffe gibt, sollte Unkraut in dem Beet regelmäßig entfernt werden. Es sieht nicht schön aus und stört die Pflanze ebenfalls beim Wachstum.

Ernte von Rotkohl

Die Ernte des Rotkohls erfolgt, wenn der Kopf prall und fest ist. Das ist zumeist 14 bis 21 Wochen nach dem Einpflanzen. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Kohl nicht zu lange nach dem Reifen im Beet verbleibt, da er sonst gegebenenfalls aufplatzen kann.

Ein generelles Datum für die Ernte lässt sich nicht bestimmen. Das kommt immer ganz auf die Sorte an. Aber prinzipiell ist eine Ernte ab ungefähr Juni möglich.

Ernten tust Du den Rotkohl, indem Du ihn mit einem scharfen Messer direkt unter dem Kopf abtrennst. Der Strunk und die Wurzeln sollten danach auch aus dem Beet geholt werden, um Schädlinge zu vermeiden.

Nach dem Ernten können die Köpfe entweder direkt verwendet oder auch im kühlen Keller oder Schuppen aufbewahrt werden. Die Haltbarkeit ist dabei aber geringer. Im Keller den Rotkohl einfach mit dem Kopf nach unten an dem Strunk aufhängen.

Tipp: Wer den Rotkohl lange verwenden möchte, der kann ihn auch einkochen und in portionierten Gläsern aufbewahren. So ist er nicht nur länger haltbar, sondern man hat auch immer eine Portion fertigen Rotkohl parat.

Rotkohl: Fruchtfolge und Mischkultur

Möchte man ein gesundes Beet und eine ausgiebige Ernte, sollte man beachten, welches Gemüse man wo hinpflanzt und an welcher Stelle dieses Gemüse das letzte Jahr gepflanzt wurde.

Natürlich ist es möglich, mehrere Sorten Gemüse gemeinsam in ein Beet zu pflanzen. Es sollte dabei aber darauf geachtet werden, welche Sorten nebeneinander stehen. Denn einige Arten eignen sich nicht als ideale Nachbarn.

Als Nachbarn für Rotkohl eignen sich zum Beispiel Zwiebeln und Salat, aber auch Karotten, Erbsen und Sellerie. Weniger eignen sich andere Kohlarten und auch andere Kreuzblütler sollten nicht in der näheren Umgebung des Rotkohls gepflanzt werden.

Ebenfalls ist es wichtig zu beachten, dass an der Stelle, wo man den Rotkohl eingepflanzt hat, die nächsten vier Jahre kein weiterer Rotkohl gepflanzt wird. In dieser Zeit regeneriert sich der Boden. Sollte zu schnell wieder die gleiche Sorte gepflanzt werden, kann es leichter zu einem Schädlingsbefall kommen.

Rezepte und Kochideen für Rotkohl

Rotkohl ist ja bekanntlich der Weihnachtsklassiker. Doch mit dem Gemüse lassen sich noch ganz viele weitere Rezepte kochen. Zur Inspiration haben wir Dir eine Liste an Möglichkeiten zusammengestellt.

Fun Fact: Wenn Du beim Kochen von Rotkohl zum Beispiel Essig verwendest, dann färbt er sich rot. Solltest Du hingegeben Zucker verwenden, dann wird er blau.

Rotkohl als…:

  • Snack (einfach roh essen)
  • Salat
  • die Sprossen als Belag auf Brot
  • Suppe
  • Beilage
  • Kohlroulade
  • Belag für Hot Dog
  • Tarte mit Ziegenkäse
Blaue Ostereier
Mithilfe von Rotkohl können auch auf natürliche Weise Ostereier gefärbt werden. Die Farben sind zwar weniger kräftig als die gekauften, jedoch haben sie eine interessante Struktur.

Weiterführende Quellen

Wenn Du Dich noch weiter mit dem Thema beschäftigen möchtest, dann könnten die folgenden Seiten für Dich interessant sein.

Ostereier mit Rotkohl färben. Hier das Rezept!

Damit Du immer weißt, was gerade Saison hat, haben wir Dir hier den Kalender verlinkt!

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