Zum Inhalt springen
Startseite » Gemüse anbauen » Pfefferminze pflanzen, pflegen und ernten – Unsere Tipps

Pfefferminze pflanzen, pflegen und ernten – Unsere Tipps

Rate this post

Pfefferminze ist ein wahrer Alleskönner. Die Gewürz- und Heilpflanze darf in keinem Haushalt fehlen und ist super für Anfänger geeignet, da sie relativ pflegeleicht ist und auch an ihren Standort keine wirklichen Ansprüche stellt.

In diesem Ratgeber erzählen wir Dir alles über die beliebte Pflanze. Wir erklären Dir, wie Du sie richtig anbaust, wie Du sie pflegst, sodass Du lange etwas von ihr hast und natürlich auch, wie Du sie erntest. Des Weiteren geben wir Dir wertvolle Tipps rund um das Allrounder-Kraut und Vorschläge, was Du mit diesem alles anstellen kannst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Pfefferminze ist ein wahrer Alleskönner in medizinischer und kulinarischer Sicht.
  • Sie ist die perfekte Pflanze für Anfänger und Menschen mit wenig Zeit.
  • Das Vorziehen und Aussäen ist leicht verständlich und einfach in der Praxis.
  • Egal, ob im Innenraum, Balkon oder Gartenbeet, die Pfefferminze ist nicht anspruchsvoll.
  • Düngen ist nicht wirklich nötig, aber Wässern ist das A und O.
  • Ob im Essen oder im Getränk, die Pfefferminze schmeckt in (fast) allem super!

Kurzportrait der Pfefferminze

Die Pfefferminze, ursprünglich mentha x piperita genannt, ist eine Heil- und Gewürzpflanze und kommt aus der Gattung der Minzen. Neben der Pfefferminze existieren noch mehr als 20 andere Minzearten, beispielsweise die Schokominze, koreanische Minze oder auch die Apfelminze.

Die Pfefferminze wurde 1696 vom Biologen John Ray in einem englischen Garten entdeckt und lässt sich seitdem nicht mehr wegdenken. Diese Art von Minze zeichnet sich vor allem durch ihren verstärkten Mentholgehalt und einen schärferen Geschmack aus. 2004 wurde sie aufgrund ihrer zahlreichen Einsatzgebiete, vor allem in der natürlichen Medizin, als Arzneipflanze des Jahres ausgezeichnet.

Die Pfefferminze ist vor allem in den Kulturen der gemäßigten Klimazonen aufzufinden. In Deutschland wird sie oftmals in kleineren Anbaugebieten gezüchtet. Im kleinen Eichenau bei München wird diese nicht nur angebaut, sondern gibt es sogar ein eigenes Museum rund um die Pfefferminze dort zu finden.

Die krautige Pflanze wird ca. 30 bis 90 Zentimeter hoch und ist vor allem durch ihr schnelles Wachstum eine beliebte Pflanze. Sie ist flachwurzelnd und wurzelt viel und schnell, sodass gerne auch mit Wurzelsperren im Garten gearbeitet werden kann.

Außerdem sind die Stiele der Pfefferminze leicht bis stark behaart, wenig verzweigt und manchmal rötlich überzogen. Von Juli bis September zeigt die Pflanze ihre Blütenpracht, welche aus Lila oder Rosa Blüten besteht.

Anleitung für das Vorziehen und Aussäen von Pfefferminze

Wir haben Dich von der vielseitigen Pfefferminze überzeugen können und Du willst direkt loslegen mit dem Gärtnern? Wir zeigen Dir nun Schritt für Schritt, wie Du vorgehen solltest.

Du kannst Pfefferminze auf verschiedenen Wegen anbauen. Wir erklären Dir, wie das geht.

Du kannst Pfefferminze entweder drinnen vorziehen und aussäen oder direkt draußen in einem Beet. Ersteres bietet sich vor allem an, wenn Du bereits in den Wintermonaten mit dem Vorziehen beginnen möchtest. Zweiteres bietet sich an, wenn Du im Frühjahr, beziehungsweise Sommer damit beginnen magst. Wir werden Dir nun zwei verschiedene Möglichkeiten erläutern.

Vorziehen und Aussäen im Innenraum

Die Samen für Deine Pfefferminze bekommst Du im Supermarkt, im Baumarkt sowie im Gartenfachhandel. Die Pfefferminzsamen sind recht einfach zu finden, ausgefallenere Minzsorten wirst Du eher in einem Gartenfachhandel finden.

Tipp: Du kannst natürlich auch eigene Samen verwenden. Du musst dafür Deine Minze ausblühen lassen und kannst anschließend (im Herbst) die reifen Samen herausschütteln und diese dann für neue Pflanzen verwenden.

Wenn Du im Winter mit dem Vorziehen beginnen möchtest, so solltest Du einen etwas wärmeren Ort dafür aussuchen. Dein Fensterbrett über der Heizung eignet sich beispielsweise gut, da die Samen so genügend Bodenwärme erfahren und gut aufkeimen können.

Benutze mehrere kleine Pflanzgefäße und fülle diese mit etwas Anzuchterde auf. Anzuchterde zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie etwas durchlässiger, lockerer und steriler ist als normale Blumenerde. Des Weiteren ist diese keimfrei und speichert gut Feuchtigkeit. Das klingt jetzt erstmal nach vielen Faktoren, auf die geachtet werden müssen, jedoch kannst Du Anzuchterde ebenfalls super einfach im Baumarkt oder Gartenfachhandel bekommen.

Nachdem Du die Behältnisse mit etwas Erde gefüllt hast, kannst Du ein paar Samen in jedes hineinstreuen. Achte darauf, dass Du diese mit ein wenig Abstand zueinander streust. Da die Samen zum Keimen Licht benötigen, solltest Du diese auf keinen Fall mit Erde bedecken, sondern lediglich leicht in die Erde eindrücken.

Nun solltest Du Deine Samen ordentlich angießen, damit sie Dir in einigen Tagen schöne Keimlinge präsentieren können. Halte die Erde stets feucht, jedoch sollte keine Staunässe entstehen. Außerdem kannst Du die Gefäße mit Klarsichtfolie abdecken. Diese solltest Du jedoch regelmäßig lüften, um Schimmelbildung zu verhindern.

Etwas Geduld ist nun gefordert. Bis kleine Pflänzchen zu sehen sind, wird es ca. zwei bis drei Wochen dauern. Warte mit dem Umpflanzen auf jeden Fall bis es etwas wärmer draußen ist, da die kleinen Keimlinge noch recht empfindlich sind. Ab einer Bodentemperatur von 15 Grad und wenn die Pflanzen groß genug sind, kannst Du diese pikieren.

Vorziehen im Freibeet

Die Pfefferminzsamen können auch direkt ins Freibeet gepflanzt werden. Diese Variante bietet sich jedoch eher an, wenn die Temperaturen dafür ausreichend warm sind. Da sie recht aufwendig ist, bietet es sich, mehr an, bereits ausgewachsene Pfefferminze im Geschäft zu kaufen und Stecklinge herauszutrennen.

Diese Stecklinge kannst Du in ein Wasserglas stellen und warten, bis sich Wurzeln bilden. Nachdem die Stecklinge Wurzeln gebildet haben, können sie direkt ins Beet eingepflanzt werden. Um ein Gelingen zu garantieren, haben wir Dir hier ein Video verlinkt, wie Du Stecklinge richtig heraustrennst:

Wie pikiere ich Pfefferminze?

Das Pikieren bedeutet grob, dass man die entstandenen Jungpflanzen umtopft. Diesen Vorgang macht man mit einem Pikierstab oder einem alten Bleistift. Gehe mit diesem vorsichtig in Deine Pflanzgefäße und befreie die Jungpflanze von Erde. Mit ein bisschen Gefühl lässt sich diese inklusive Wurzelballen leicht aus der Erde herausnehmen. Achte dabei darauf, dass keine Wurzeln abreißen und du die Pflanze vollständig der Erde entnimmst.

Da die Erde nach einigen Wochen kaum noch Nährstoffe für die Jungpflanze bereithält und diese in einem neuen Gefäß mehr Platz hat und das Wurzelwachstum angeregt wird, ist das Pikieren essentiell für schöne und große Pfefferminzpflanzen.

Am besten behältst Du die stärksten Jungpflanzen, da diese vermutlich am größten werden. Diese kannst Du dann in neue Gefäße oder direkt in ein Beet hinein pflanzen. Du kannst ruhig mehrere Jungpflanzen in einen Topf pflanzen, damit Deine Pfefferminze schön füllig wird.

Die Erde sollte humusreich sein, da diese die meisten Nährstoffe für Deine Pfefferminze bieten kann. Übrigens ist es irrelevant, ob Du sie in einen Topf in Deiner Wohnung, auf dem Balkon oder ins Freibeet hinein pflanzt.

Folgende Kriterien solltest Du bei der Standortwahl dennoch beachten:

  • sonnig bis halbschattiger Standort
  • keine Kamillenpflanze in der Nähe, da beide Pflanzen den jeweiligen Wachstum der anderen behindern können
  • ausreichend Platz sollte vorhanden sein, da die Pfefferminze viel und schnell wurzelt
Tipp: Eine Wurzelsperre ist angebracht, wenn Du mehrere verschiedene Pflanzen in einem großen Beet gepflanzt hast. Diese kann im Baumarkt oder Gartenfachhandel erworben werden. Du kannst sie aber auch selbst mit zum Beispiel Steinen bauen oder Du nutzt einen Topf, welchen Du einfach mit in die Erde pflanzt.

Nachdem Du alle Keimlinge in neue Gefäße gepflanzt hast, solltest Du sie stets feucht halten. Aber auch hier gilt keine Staunässe entstehen zu lassen, denn die Pflanze sollte lediglich leicht feucht gehalten werden. Die regelmäßige Wasserzugabe wird die Pfefferminze Dir mit einem schnellen Wachstum danken.

Wie pflege ich Pfefferminze?

Die Pfefferminze ist recht anspruchslos, weshalb sie perfekt für Anfänger oder für Menschen mit wenig Zeit geeignet ist. Das Wichtigste ist wirklich, dass Du sie regelmäßig gießt. In besonders heißen Zeiten solltest Du darauf achten, dass sie jeden Tag etwas gegossen wird.

Nach drei bis fünf Jahren solltest Du die Pfefferminze in neue Erde topfen oder die Erde komplett erneuern, da der Boden nach einigen Jahren an Nährstoffen verliert und alkalisch wird. Das bedeutet, dass der pH-Wert der Erde zu hoch ist.

Außerdem solltest Du Deine Pfefferminze vor dem Herbst winterfest machen, indem Du sie bodennah zurückschneidest. So kann sie in den kalten Wintermonaten keinen Schaden annehmen und das Wachstum für die neue Ernte wird angeregt.

Wie dünge ich Pfefferminze?

Düngen ist bei der Pfefferminze nicht zwingend notwendig. Wenn Du ihr aber etwas Gutes tun möchtest, dann kannst Du sie im Frühjahr mit natürlichen Mitteln, wie Kompost oder Brennesseljauche düngen, indem Du dies über die Wurzeln gibst. Auch Rasenschnitt eignet sich dafür gut.

Achtung: Überdüngen solltest Du Deine Pfefferminze nicht, auch wenn es sich lediglich um natürliche Mittel handelt. Die Pflanze wächst sonst zu schnell und das Aroma der Blätter wird darunter leiden.

Wie ernte ich Pfefferminze?

Am Besten erntest Du Deine Pfefferminze vor der Blüte, also im Juni oder Juli, damit das volle Aroma noch vorhanden ist. Schneide dafür mit einer desinfizierten Schere oder einem Messer ganze Stängel ab, achte aber darauf, dass du noch ein bisschen Pfefferminze übrig lässt, damit sich darauf neue Triebe bilden können.

Tipp: Achte stets darauf ganze Triebe abzuschneiden und nicht nur ein paar Blätter, denn das stresst Deine Pfefferminze nur unnötig.

Welche Beet-Nachbarn sind sinnvoll für Pfefferminze?

Falls Du Deine Pfefferminze gerne in Dein Gartenbeet einpflanzen magst und dort mehrere Gemüse- und Obstsorten angepflanzt hast, so solltest Du darauf achten, wo Du die Pfefferminze platzierst. Diese ist in einer Nachbarschaft von folgenden Sorten gut aufgehoben:

  • Salat
  • Kartoffeln
  • Kohl
  • Tomaten

Wie bereits erwähnt ist die Kamille kein guter Nachbar für Pfefferminze, da beide Pflanzen ihr jeweiliges Wachstum behindern könnten. Des Weiteren ist an dieser Stelle auch die Wurzelsperre nochmal lohnenswert zu erwähnen, da die Pfefferminze sich unterirdisch nicht mit Deinen anderen Gemüse- und Obstsorten verwurzeln soll.

Rezepte mit Pfefferminze

Wie bereits erwähnt ist die Pfefferminze wahnsinnig vielseitig. Du kannst Sie für medizinische Zwecke verwenden, wie beispielsweise Minzöl, welches gegen Kopfschmerzen hilft, aber auch im Tee macht die Pfefferminze immer eine gute Figur.

Pfefferminze im Cocktailglas

Vor allem eignet sich die Pfefferminze aber hervorragend für eine Vielzahl an Getränken und Gerichten. Wir zeigen Dir nun ein paar Rezepte, in welchen die Pfefferminze der Star ist.

  • fruchtige Sommerrollen mit integrierter Minze

Dieses Gericht ist perfekt für heiße Sommertage, an denen einem nicht nach einem deftigen und warmen Essen ist.

Für die Sommerrollen für 2 Personen brauchst Du Folgendes:

  • eine kleine Avocado
  • ½ Mango (mittel-reif)
  • ⅓ Gurke
  • 1 Karotte
  • 6 x Reispapier
  • Pfefferminzblätter nach Geschmack

Fürs Dressing:

  • 4 EL Erdnussbutter
  • 3 EL Kokosmilch
  • 5 EL Wasser
  • 2 EL Sojasauce
  • ½ EL Zucker
  • 1 EL Limettensaft
  • 1 EL Rapsöl
  • ½ fein gehackte und entkernte Chili

Zubereitung:

Avocado, Mango, Karotte und Gurke in längliche Streifen schneiden. Das Reispapier mit etwas Wasser anfeuchten. Dann die Zutaten in den unteren Teil des Reispapiers legen und zu einer Rolle fest zusammen Rollen. Vorher legst Du 1 bis 2 Minzblätter in den oberen Teil des Reispapiers, sodass diese sichtbar sind, nachdem die Rolle gerollt wurde.

Für das Dressing mixt Du alle Zutaten lediglich zusammen und rührst bis ein dickflüssiger Dip dabei entstanden ist. Die Chilis gibst Du natürlich nur nach Geschmack dazu, wenn es Dir nicht zu scharf ist.

Dieses Rezept ist ein toller erfrischender Snack, da die Minze zu den ausgewählten Zutaten einfach köstlich schmeckt. Je nach Hunger kannst Du die Zutaten natürlich anpassen und eine ganze Hauptspeise daraus machen.

  • Cocktails mit Pfefferminze

Pfefferminze fühlt sich in fast jedem Cocktail, egal ob alkoholisch oder alkoholfrei, wohl. In diesem Video findest Du vier verschiedene und einfache Cocktailrezepte, die perfekt für Deine nächste Party oder Dich alleine sind:

Weiterführende Quellen

Um sie haltbarer zu machen, ist es möglich, die Minze zu trocknen. Wie das genau funktioniert, wird Dir in diesem Beitrag erklärt.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert