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Paprika pflanzen, pflegen und ernten – Unsere Tipps

süße rote Paprika mit einer noch nicht voll ausgereiften gelben Paprika
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Paprika ist ein Gemüse, dass aus der Küche nicht wegzudenken ist. Man kann Paprika für diverse Gerichte benutzen und roh schmeckt sie auch sehr gut. Wir haben für Dich zusammengestellt, worauf es bei der Pflege und dem Anbau von Paprika ankommt, sodass Du auch selber Paprika ernten kannst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Paprika-Pflanze sollte einen warmen, sonnigen Standort haben.
  • Die Pflanze sollte immer feucht gehalten werden, sodass sie im Sommer manchmal täglich gegossen werden muss.
  • Durch die Kälteempfindlichkeit der Pflanze muss sie vorgezogen werden.
  • Sie lässt sich gut mit Gurken, Tomaten, Kohl und Möhren anbauen.
  • Die rote Paprika ist sehr süß und eignet sich perfekt zum Kochen von verschiedenen Gerichten.

Kurzporträt der Paprika

Paprika gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist besonders durch ihr Frucht bekannt, die als Gewürz oder Gemüse verwendet wird. Die Pflanze kann eine Wuchshöhe von 150 cm erreichen. Die Wurzeln bilden sich in einem Umfang von 30 bis 40 cm aus, weshalb der Abstand der einzelnen Pflanzen voneinander wichtig ist. Sie besitzt länglich ovale Laubblätter und pro Blattachsel treten ca. 10 Blüten auf.

Die Paprika kommt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, weshalb warme und mit Sonne bestrahlte Standorte am besten für das Wachstum der Pflanze sind. Die Paprika-Pflanze wird schon seit mehreren tausend Jahren angebaut. Zuerst war sie nur bekannt unter den Einheimischen Amerikas. Sie wurde jedoch nach der Entdeckung Amerikas nach und nach in der Welt verbreitet und bekannter.

Grüne und Rote Paprika liegen auf Verkaufsstand

Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Paprika

Da die Paprika kälteempfindlich ist, kannst Du sie nicht sofort ins Freie aussäen. Du musst sie zuerst vorziehen. Im Folgenden findest Du eine Anleitung, dass beim Vorziehen alles glattläuft.

1. Befüllen der Töpfe und Behälter

Eine frühe Anzucht ist wichtig. Bereits ab März solltest Du die Paprika vorziehen. Am besten nutzt Du für das Vorziehen nährstoffarme Anzuchterde, damit sich ein starkes Wurzelwerk entwickeln kann. Die Erde sollte unbedingt durchlässig sein, sodass es nicht zu Fäulnis kommt.

2. Samen einlegen

Der Paprikasamen sollte mit einer leichten Schicht Erde abgedeckt werden und ca. 1 cm tief gesät werden.

3. Gießen

Die Erde sollte immer relativ feucht gehalten werden und Du solltest für ausreichend Wasser sorgen. Du solltest auf keinen Fall zu viel Wasser sprühen, sodass sich kein Wasser anstaut.

4. Richtige Platzierung der Pflanzen-Töpfe

Die Pflanzenschale sollte an einem warmen und sonnigen Ort stehen. Am besten eignet sich dafür ein Südfenster. Um ein optimales Wachstum zu ermöglichen, sollte es Temperaturen von ca. 25 Grad Celsius geben.

Pikieren der Paprika

Beim Pikieren werden zu dicht stehende Sämlinge auf größere Abstände umgepflanzt, sodass die Jungpflanzen mehr Platz haben zum Wachsen. Wenn sich bei der Paprika nach ca. 4 Wochen die ersten Blätter bilden, solltest Du sie in einzelne Töpfe pikieren. Zum Pikieren eignet sich ein Pikierstab. Alternativ kannst Du auch einen Spatel, Bleistift oder einen Löffelstiel benutzen.

Am besten pflanzt Du eine Pflänzchen nach dem anderen um, damit ein Austrocknen vermieden wird. Nachdem die Erde angefeuchtet wurde, lässt sich das Pflänzchen einfacher herauslösen. Durch den Stab wird der einzelne Sämling aus der Erde gehebelt. Dabei sollten so viele Wurzeln wie möglich mitgenommen werden. In den neuen Topf mit Anzuchterde wird dann ein Loch mit dem Pikierstab gebohrt und das Pflänzchen eingesetzt.

Paprika wird bis zu den Keimblättern in der Erde begraben und meistens werden nur die stärksten Pflanzen pikiert. Nachdem Du die Pflanzen pikiert hast, ist es wichtig, dass Du sie wieder an einen sonnigen warmen Ort stellst.

Paprika ins Freibeet pflanzen

Ab Mitte Mai, nachdem es nicht mehr zu Frost kommen kann, sollte die Paprika-Pflanze in ein möglichst sonniges Beet mit lockerer, humusreicher Erde gepflanzt werden. Vor dem Auspflanzen ins Freie sollte die Jungpflanze tagsüber nach draußen gestellt werden, sodass sie sich langsam an die Verhältnisse gewöhnen und abhärten kann. Die Pflanze sollte unbedingt über Nacht reingestellt werden, wenn es zu Frost in der Nacht kommt.

Ab April kann die Paprika auch schon in einem unbeheiztem Gewächshaus gepflanzt werden. Der Boden kann vor dem Anpflanzen mit Kompost und Hornmehl versorgt werden. Der Pflanzabstand sollte zwischen 40 und 50 cm betragen, damit sich die Pflanzen genügend ausbreiten können. Wenn Du die Paprika im Freien anpflanzen willst, eignen sich Mulchfolien, welche Feuchtigkeit und Wärme gut erhalten.

Die Paprika kann auch in einem Kübel auf dem Balkon angepflanzt werden. Dafür verwendest Du am besten einen möglichst großen Topf und die Pflanze sollte vor zu viel Regen geschützt sein. Die Pflanze ist sehr kälteempfindlich, deshalb ist es wichtig, dass Du sie an einen Platz pflanzt, der viel Licht und Wärme spendet. Eine windgeschützte Südwand eignet sich dafür am besten. Je wärmer es ist, desto schneller wächst die Pflanze.

Durch den Kompost musst Du die ersten Wochen keinen zusätzlichen Dünger der Pflanze zuführen. Da Tomaten und Gurken auch viel Wasser und einen sonnigen Standort haben, kannst Du diese gut mit Paprika zusammen anbauen.

rote, gelbe und orange Paprika nach der Ernte

Paprika: Pflege

Damit die Paprika viel wächst und ausreichend Früchte bekommt, muss sie gepflegt werden. Worauf Du dabei besonders achten solltest, erfährst Du hier:

Wasserversorgung

Du solltest dafür sorgen, dass die Paprika ausreichend mit Wasser gegossen wird. Es sollte sich jedoch keine Staunässe bilden. Im Sommer kann es dann schon mal passieren, dass die Pflanze täglich, einmal oder manchmal sogar bis zu zweimal gegossen werden muss, da das Wasser so schnell verdunstet. Am besten gießt Du früh morgens oder nachts, damit Du nicht so viel Wasser verbrauchen musst.

Besonders im Gewächshaus und auf dem Balkon ist der Wasserbedarf hoch. Um die Verdunstung zu reduzieren, ist es sinnvoll, den Boden zu mulchen. Abgestandenes Wasser oder auch gesammeltes Regenwasser sind besonders gut für die Paprika-Pflanze, da das Wasser salz- und relativ kalkfrei ist. Außerdem solltest Du den Boden und nicht die Pflanze gießen, da die Frucht eventuell faulen könnte.

Stützen

Auch wenn die Paprika langsamer wächst, solltest Du sie zum Beispiel an einer Bambusstütze locker festbinden, sodass die Pflanze ausreichend gestützt wird. Dadurch knickt sie nicht so leicht bei Wind um. Die Pflanze ist relativ fragil, weshalb besonders bei den schweren Früchten, Abknickgefahr besteht.

Befruchtung

Wenn die Pflanze viele Blüten, aber kaum Früchte trägt, dann liegt dies wahrscheinlich an einer mangelhaften Befruchtung. Bei der Paprika handelt es sich um Windbestäuber. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit verkleben jedoch die Pollen, weshalb Du mit einem Pinsel nachhelfen oder den Blütenstaub sogar von Hand übertragen kannst. Normalerweise reicht aber schon das Schütteln der Pflanze.

Schädlinge

Wenn der Standort zu kühl für die Pflanze ist und sie noch relativ jung ist, kann es ab und zu dazu kommen, dass sie von Blattläusen befallen wird. Blattläuse können die Paprika-Pflanze auch befallen, wenn sie zu eng zusammen stehen, zu stark gedüngt wird oder es an Licht mangelt. Gegen Blattläuse kann es schon helfen, die Blätter mit Wasser abzuspülen. Bei weißen Fliegen hängst Du am besten Gelbtafeln auf, um sie zu bekämpfen.

Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann sich Schimmel bilden, Du solltest also darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist. Weiterhin solltest Du regelmäßig kontrollieren, ob sich Schnecken an der Pflanze angesammelt haben und diese entfernen.

Ausgeizen

Das Ausgeizen ist bei der Paprika keine Pflicht und es ist auch nicht bewiesen, ob die Ernte besser ausfällt, jedoch schadet es der Pflanze auch nicht. Beim Ausgeizen entfernst Du die unfruchtbaren Seitentriebe, sodass die Pflanze mehr Blüten ausbilden und somit mehr Früchte tragen kann. Dadurch kann nämlich die Kraft der Paprika-Pflanze in die Fruchtbildung und nicht in das Blätterwachstum investiert werden.

Am schnellsten heilt die Wunde, wenn Du morgens bei trockenem Wetter die Pflanze ausgeizst. Am besten entfernst Du die Geiztriebe schon, wenn sie relativ klein sind, damit die Wunde nicht zu groß ist.

Hinweis: Ganz wichtig ist das Herausbrechen der Königsblüte. Das ist die erste Knospe, die sich an den unteren Zweigen bildet und durch das Herausbrechen, wird das Wachstum angeregt.

Düngen der Paprika

Dadurch, dass beim Säen Kompost hinzugeführt wird, muss der Boden für die ersten Wochen nicht gedüngt werden. Wenn sich die ersten Paprikaschoten bilden, solltest Du jedoch mit Düngen anfangen. Die Pflanze sollte alle 14 Tage mit ein wenig Flüssigdünger im Gießwasser gedüngt werden. Zwischen Mitte Juni und August sollte dann noch ca. 3 Mal mit organischem Langzeitdünger gedüngt werden.

Der organische Dünger sollte am besten kaliumkonzentriert sein, um das beste Ergebnis zu erzielen. Da Tomaten einen ähnlichen Nährstoffbedarf wie Paprika haben, kannst Du auch einfach Tomatendünger verwenden. Andere gute Nachbarn sind Kohl oder Möhren. Als Zusatzdünger lässt sich gut Brennnesseljauche verwenden.

Anbau von grüner Paprika und roter Paprika

Ernte der Paprika

Die Ernte ist normalerweise von Juli bis Oktober möglich. Die Paprika ändert mit zunehmender Reife ihre Farbe von grün über gelb zu rot. Bei dem Anbau im Gewächshaus kannst Du schon die ersten grünen Paprika Mitte Juli ernten. Bei guter Belichtung kannst Du voll ausgefärbte Früchte dann auch schon Ende Juli ernten.

Beim Anbau im Freiland oder im Topf startet die Ernte 3 bis 4 Wochen später. Die Erntezeit endet so spät, da die Früchte bei kühleren Temperaturen kaum noch wachsen. Am besten entfernst Du die Früchte mit einem scharfen Messer, sodass die Pflanze nicht verletzt wird. Bei richtiger Lagerung können Paprikas bis zu 2 Wochen haltbar sein. Sollte sich Schimmel an der Paprika bilden, kann dieser großzügig rausgeschnitten und der Rest noch gegessen werden.

Paprika: Fruchtfolge und Mischkultur

Am besten lässt sich die Paprika mit Tomaten oder Gurken anbauen, da diese auch viel Wärme und Wasser brauchen. Natürlich sollten sie mit ausreichend Abstand voneinander gepflanzt werden oder in verschiedenen Kübel.

Die Paprika-Pflanze ist mehrjährig. Im 2. Jahr ist die Ernte sogar oftmals erfolgreicher. Zum Überwintern solltest Du sie über den ersten Knötchen kürzen und welke Blätter entfernen. So kann die Pflanze ihre Energie runterfahren und im Frühjahr frisch austreiben. Über den Winter solltest Du sie in einen hellen Raum mit einer Durchschnittstemperatur von 10 Grad Celsius stellen.
Außerdem solltest Du die ruhende Pflanze zweimal pro Woche gießen und auf keinen Fall austrocknen lassen. Das Überwintern eignet sich also besonders gut in einem beheizten Gewächshaus oder Wintergarten.

Rezepte und Kochideen für Paprika

Paprika lässt sich für zahllose Rezepte verwenden. Es gibt zum Beispiel Brotaufstrich mit Paprika, was sich sehr gut mit Frischkäse ergänzt. Außerdem lässt sich die Paprika auch auf den Grill legen und entfaltet einen leckeren Geschmack. Die rote Paprika schmeckt am süßesten und verfügt über das meiste Vitamin C, weshalb sie auch sehr gesund ist. Auch der Kaloriengehalt von Paprika ist nicht groß, da er bei 100 g zwischen 20 und 40 Kilokalorien liegt.

Anderes Gericht mit Paprika sind Curry, Gulasch, Sahne-Hähnchen, Creme-Suppe oder Rahm-Schnitzel. Paprika mit Hackfleisch kann auch sehr lecker sein. Dabei füllst Du das Innere der Paprika mit Hackfleisch aus und brätst dies zuerst an und lässt es dann durchkochen. Natürlich ist auch die Verwendung von Paprika als Gewürz möglich.

Hinweis: Grundsätzlich kannst Du auch zum Kochen grüne Paprika verwenden, da sie nicht giftig ist, jedoch ist sie nicht so süß wie das rote Gegenstück.

Weiterführende Quellen

Im Folgenden findest Du einige Rezeptideen für die oben genannten Gerichte:

Curry mit Paprika: mehr erfahren

Paprikagulasch: mehr erfahren

Paprika-Sahne-Hähnchen: mehr erfahren

Creme-Suppe mit Paprika: mehr erfahren

Paprika mit Hackfleisch: mehr erfahren

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