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Fenchel pflanzen, pflegen und ernten – Unsere Tipps

Fenchel steht in voller Blüte
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Fenchel ist besonders für seine heilende Wirkung bekannt. Du kannst jedoch auch tolle Gericht mit Fenchelknollen herstellen. Nicht nur die Knolle und Samen lassen sich verwenden, sondern auch die Blätter. Fenchel anzubauen, hat also diverse Vorteile. Im Folgenden geben wir Dir Tipps, sodass beim Fenchel-Anbau alles klappt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Fenchel ist ein Doldenblütler.
  • Du kannst Fenchel vorziehen, aber auch direkt aussäen.
  • Der Fenchel sollte regelmäßig gegossen werden und auf keinen Fall austrocknen.
  • Fenchel sollte eher nicht gedüngt werden.
  • Knollenfenchel kannst Du in verschiedenen Gerichten verwenden. Gewürzfenchel hat eine lindernde Wirkung.

Kurzporträt des Fenchels

Fenchel gehört zur Familie der Doldenblütler und kann eine Höhe von 40 bis 200 cm erreichen. Ursprünglich stammt Fenchel aus dem Mittelmeerraum und Westasien und er hat gelbe Blüten. Es wird unter verschiedenen Sorten unterschieden. Es gibt Bronzen-, Gewürz- und Knollenfenchel.

Knollenfenchel wird umgangssprachlich auch Gemüsefenchel genannt. Fenchel ist roh und auch gegart essbar und dient nicht nur als Gewürz oder Essen, sondern auch als heilendes Mittel.

Zusätzlich wird Fenchel in schossfesten Sorten unterschieden. Dies ist vor allem bei Knollenfenchel sinnvoll, da eine schossfeste Pflanze mit geringerer Wahrscheinlichkeit schießt und daher eine größere Knolle entstehen kann.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Fenchel

Fenchel kann auch direkt ins Freibeet ausgesät werden, jedoch kannst Du Fenchel auch vorziehen. Hier findest Du eine kurze Anleitung, sodass beim Vorziehen alles klappt:

1. Befüllen der Töpfe und Behälter

Zur Vorbereitung füllst Du eine flache Schale mit Anzuchterde, die Du leicht anfeuchtest. Der beste Zeitpunkt, um mit dem Vorziehen anzufangen, ist Ende März beziehungsweise Anfang April.

2. Samen einlegen

Den Samen säst Du dann einfach in den Behälter und der Samen sollte mit einer ca. 1 cm dicken Erdschicht bedeckt sein.

3. Gießen

Der Fenchel ist nicht zu anspruchsvoll, jedoch solltest Du ihn nicht vertrocknen lassen. Regelmäßiges Gießen ist also wichtig.

4. Richtige Platzierung der Pflanzen-Töpfe

Die Samen keimen bei Zimmertemperaturen von ca. 20 °C und am besten eignet sich ein Fensterplatz, sodass der Samen genügend Sonne bekommt.

Pikieren des Fenchels

Beim Pikieren werden zu dicht stehende Sämlinge auf größere Abstände umgepflanzt, sodass die Jungpflanzen mehr Platz zum Wachsen haben. Der Fenchel wird nach ca. 3 Wochen pikiert. Dann setzt Du die Keimlinge in einzelne Töpfe. Den Zeitpunkt kannst Du auch daran erkennen, wenn sich das erste Blatt nach den Keimblättern bildet. Du solltest darauf aufpassen, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden.

Auch die pikierten Pflanzen sollten weiterhin feucht gehalten werden. Hinzu kommt, dass für den pikierten Fenchel kühlere Temperaturen um die 15 °C optimal sind. Du solltest die Pflanzen also an einen kühleren Ort stellen. Die kühleren Temperaturen sorgen dafür, dass die Wurzelhälse nicht zu lang werden.

zarte grün-weiße Fenchelknolle

Fenchel vorziehen und ins Freibeet pflanzen

Fenchel sollte also ca. 3 Wochen lang in einem flachen Behälter mit Anzuchterde keimen. Danach wird die Pflanze pikiert und kommt in einzelne Töpfe. Diese werden bei niedrigeren Temperaturen gelagert und regelmäßig gegossen.

Nach weiteren 3 Wochen kannst Du die Setzlinge dann endlich ins Freibeet pflanzen. Die beste Zeit ist dafür also Mitte Mai beziehungsweise Anfang Juni. Für das Umpflanzen eignen sich besonders Jungpflanzen, die schon 3 bis 4 Blätter haben.

Sie sollten in einem Abstand von ca. 35 cm und nicht zu tief in die Erde eingesetzt werden. Die kleine Knolle sollte nach dem Umpflanzen überirdisch liegen. Du solltest Fenchel an einen sonnigen und warmen Standort pflanzen sowie für einen nährstoffreichen und durchlässigen Boden sorgen. Es ist daher sinnvoll, vor dem Einpflanzen den Boden mit Kompost zu bearbeiten.

Wenn Du den Fenchel auf dem Balkon anbauen willst, eignen sich dafür möglichst tiefe und große Töpfe, damit das Wachstum der Pflanze nicht eingeschränkt wird. Besonders wenn Du schon Anfang Mai die Jungpflanzen ins Freie umpflanzt, solltest Du schützenden Vlies um den Fenchel legen, damit er durch zu niedrige Temperaturen nicht geschädigt wird.

Hinweis: Achte darauf, dass Du die lange Pfahlwurzel beim Umpflanzen nicht verletzt.

Aussäen des Fenchels ins Freibeet

Fenchel kann auch direkt ins Freie ausgesät werden. Den Boden solltest Du vor dem Säen gut auflockern und von Unkraut befreien. Am besten bereitest Du den Boden mit Kompost vor, damit der Fenchel viele Nährstoffe zum Wachsen bekommt. Die Samen werden mit einem Abstand von 35 cm gesät, damit der Fenchel ungehindert wachsen kann. Außerdem sollte der Samen mit einer ca. 1 cm dicken Erdschicht bedeckt werden.

Der beste Zeitpunkt zum Aussäen von Fenchel ist Mitte April, wenn es langsam wärmer wird. Jedoch kannst Du auch erst im Mai oder sogar Juni Fenchel säen. Um den Fenchel vor Frost zu schützen, solltest Du bis ca. Ende Mai die Saat mit Vlies oder Folie bedecken.

Fenchel: Pflege

Der Boden sollte regelmäßig aufgelockert und von Unkraut befreit werden. Außerdem ist das regelmäßige Gießen wichtig. Besonders im Sommer kann es schnell passieren, dass die Pflanze austrocknet. Wenn der Boden zu trocken ist, dann schießt die Pflanze. Für eine möglichst große Knolle ist also ausreichend Wasser wichtig.

Um Trockenheit entgegenzuwirken, kannst Du den Boden mit zum Beispiel Stroh mulchen und im Sommer bis zu zweimal täglich gießen. Besonders bei Kübelpflanzen solltest Du aufpassen, dass die Pflanze genug Wasser bekommt. Eventuell ist es sinnvoll, eine Beschattung anzubringen.

Am besten eignen sich für den Anbau tiefgründige und lockere Lehmböden, die ein wenig kalkhaltig sind. Fenchel wächst jedoch auch gut auf normalen Böden. Das Schossen der Pflanze entsteht durch Trockenheit, zu hohe Temperaturen und eine zu enge Pflanzung. Der optimale Boden sollte feuchtfrisch sein.

Hinweis: Mulchen kann zu anhaltender Feuchtigkeit und damit zu großen Knollen führen.

Zusätzlich kannst Du Erde anhäufeln. Der beste Zeitpunkt ist dafür ca. 10 Wochen nach der Aussaat. Die Erde wird aufgelockert und an Knolle herangezogen, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Nur die hellen Bereiche werden mit Erde bedeckt. Der grüne Teil sollte frei bleiben.

Fenchel wird eher selten von Blattläusen oder Schädlingen befallen, da es schützende Öle enthält. Schnecken essen gerne die Jungpflanzen, weshalb Du ab und zu Schnecken entfernen solltest.

Krautwachstum und Knolle von Fenchel

Düngen des Fenchels

Bei Fenchel handelt es sich um Mittelzehrer, d.h. dass Düngen nicht unbedingt notwendig ist. Wenn Du den Boden doch düngen willst, eignet sich dafür besonders organischer Dünger ohne Stickstoffzusätze, wie zum Beispiel Tomatendünger.

Die beste Zeit zum Düngen ist zu Beginn des Pflanzenwachstums beziehungsweise ca. 5 Wochen nach dem Setzen. Als Dünger eignet sich auch Brennnesseljauche. Du solltest den Boden nicht regelmäßig düngen, da zu viele Nährstoffe nicht gut für eine große Knolle sind.

Ernte des Fenchels

Der Knollenfenchel sollte geerntet werden, wenn die Knolle so groß wie eine Faust ist. Das ist meist Anfang August, wobei der direkt gesäte Fenchel etwas später im September erntereif ist. Wenn es Dir vor allem um die Verwendung der Knolle geht, solltest Du diese am besten vor der Blütenbildung ernten. Nach der Blütenbildung schmeckt diese nämlich nicht mehr so gut.

Die Knolle kannst Du über dem Boden mit einem scharfen Messer abschneiden. Wenn Du die Wurzeln im Boden lässt, können sich neue Triebe bilden, die Du dann für Suppen oder Salate nutzen kannst. Die Fenchel-Knolle ist ca. 3 Wochen im Kühlschrank haltbar. Die Blätter kannst Du das ganze Jahr ernten, wobei Du nur die äußeren vorsichtig entfernen solltest.

Beim Zurechtschneiden der Knolle ist Folgendes zu beachten: Die Stiele und das Kraut müssen mit einem Messer entfernt werden. Du musst sie jedoch nicht entsorgen, denn sie können für verschiedene Gerichte benutzt werden. Der Wurzelansatz kann auch abgeschnitten und entsorgt werden. Dann viertelst Du die Knolle und entfernst den harten Stielansatz.

Hinweis: Die Knollenfenchel solltest Du nicht zu spät ernten. Die Knolle kann verholzen und sogar platzen.

Bei Gewürzfenchel kommt es eher auf die Samen und damit auf die Blütenbildung an. Die Blüten werden am besten beim Öffnen geerntet. Wenn die Samen im Herbst eine gräuliche bis braune Farbe annehmen, dann sind sie erntereif. Dann schneidest Du die einzelnen Blüten ab, lässt sie trocknen und kannst danach die Samen herausklopfen.

Tipp: Die geernteten Fenchel-Samen verstaust Du am besten trocken in einem Behälter.

Fenchel: Fruchtfolge und Mischkultur

Der Fenchel kann nur alle 3 bis 4 Jahre am selben Standort angebaut werden. Das gilt für alle Doldenblütler. Fenchel sollte also auf keinen Fall nach Möhren, Dill oder Kümmel angebaut werden. Der Standort sollte gewechselt werden. Gute Nachbarn sind hingegen Salate, Radieschen und Erbsen.

Rezepte und Kochideen für Fenchel

Die Knolle des Gemüsefenchels kann gekocht oder roh in Salaten oder Suppen verwendet werden. Sie hat einen süßlichen Anis-Geschmack. Mit Fenchel kannst Du auch Auflauf und andere verschiedene Gerichte kochen.

Die Samen des Gewürzfenchels eignen sich für eine heilende Wirkung. Zum Beispiel kann dieser Fenchel Husten, Erkältungen und Blähungen lindern. Mit den Fenchel-Blättern kannst Du auch selber Fencheltee herstellen.

Beruhigungstee mit Fenchel

Weiterführende Quellen

Fenchel-Suppe: mehr erfahren

Fenchel-Orangen-Salat: mehr erfahren

Fenchel-Auflauf: mehr erfahren

Fenchel-Hähnchen-Pfanne: mehr erfahren

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